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14.10.2021 / Server

VPS & virtuelle Server – der vServer-Ratgeber

von von Sabrina Stein
Zuletzt bearbeitet am: 30.06.2023

Sie suchen ein geeignetes Hostingangebot für Ihr Unternehmen. Während Ihrer Suche sind Sie mit Sicherheit auf vServer (Virtual Server) oder VPS (Virtual Private Server) gestoßen. Vielleicht ist Ihnen auch der Begriff VDS (Virtual Dedicated Server) schon untergekommen. Worin genau unterscheiden sich diese Serverarten und auf welche Kriterien sollten Sie bei der Auswahl achten? Mit diesem Ratgeber möchten wir Sie auf die Punkte hinweisen, welche wirklich von Bedeutung sind.

Dedicated Server, Virtual Server & VPS – einfach erklärt

Was ist ein Dedicated Server - eine Definition

Bei einem dedizierten Server handelt es sich um einen tatsächlichen, also physisch vorhandenen Server – eine sogenannte physikalische Maschine, welche von außen auch als solche erkennbar ist. Manchmal spricht man auch von einem „Bare Metal Server“ – wobei dieser Begriff eher auf die „reine Hardware“ hindeutet.

Der dedizierte Server verfügt über eigene Festplatten mit einer bestimmten Speicherkapazität (z.B. 2 x 250 GB), einen Prozessor mit einer bestimmten Leistung (z.B. mit 6 Kernen) und einen bestimmten Arbeitsspeicher (z.B. 32 GB). Derjenige, welcher den Server gemietet hat, kann frei über diese Ressourcen verfügen und den Server ganz nach Bedarf konfigurieren. Somit profitiert dieser auch von der kompletten Performance dieses „Hardware“-Servers.

Ein Dedicated Server wird gern von Hostingkunden* gemietet, wenn beispielsweise von vorn herein klar ist, dass diese relativ viel Speicherplatz benötigen und der Speicherplatzbedarf auch relativ stabil bleibt. Auch Hosting-Reseller verwenden diese Serverart aktuell noch gern, um den Speicherplatz bzw. die Ressourcen des Servers aufzuteilen und an Ihre Kunden „unterzuvermieten“.

Zur Veranschaulichung des Dedicated Servers

Man kann sich dedizierte Server wie ein Wohnhaus vorstellen, in dem eine einzige Person oder Familie wohnt, die sich frei im ganzen Haus bewegen und die Räume aufteilen und nutzen kann, wie sie möchte. Sie muss sich das Haus mit keiner anderen Familie teilen und sich auch keine Sorgen machen, dass die Nachbarn unerwartet am Frühstückstisch sitzen.

Was ist ein virtueller Server? - eine Definition

Von einem Virtual Server (virtuellen Server) bzw. vServer spricht man immer dann, wenn es sich nicht um einen kompletten physikalischen Server – also „Hardware-Server“ - handelt, sondern wenn auf einem solchen mithilfe von einer Virtualisierungstechnologie wie Open VZ oder KVM „virtuell“, also künstlich, mehrere Teil-Server angelegt werden. Man kann dies auch mit den Partitionen vergleichen, welche man auf einem PC auf der Festplatte anlegen kann. Hier werden auch mehrere „Festplatten“ angezeigt, obwohl es sich lediglich um eine Hardware-Festplatte handelt.

Die Hostingkunden teilen sich die Ressourcen (Speicherplatz, Prozessor, Arbeitsspeicher oder Netzwerkanbindungen) des physikalischen Servers. Dies machen natürlich die Nutzer nicht selbst, sondern die Ressourcen werden mithilfe der genannten Virtualisierungssoftware auf die einzelnen virtuellen Server verteilt. Wie diese verteilt werden, hängt mehr oder weniger damit zusammen, welche Art von Hosting gebucht wurde. Je nach Tarif befinden sich mehrere oder relativ viele Kundenprojekte auf einem Hardware-Server.

Die einzelnen virtuellen Server, welche sich auf dem physischen Server befinden, arbeiten völlig unabhängig voneinander und besitzen jeweils ein eigenes Betriebssystem. Der Nutzer von vServer 1 kann nicht auf den vServer 2 auf dem selben dedizierten Server zugreifen, da die virtuellen Server (auch „virtuelle Maschinen“ oder „VMs“ genannt) sich in einem sogenannten „Container“ befinden. Die virtuellen Server laufen auf „Softwareebene“ komplett unabhängig voneinander. Jeder Hostingkunde hat immer nur Zugriff auf die Ressourcen, die ihm zugeordnet worden sind. Die vServer verfügen außerdem über eigene IP-Adressen.

Wie die Server-Aufteilung umgesetzt wird, kann sich je nach Anbieter sehr unterscheiden

Wie die Virtualisierung erfolgt, legt der Hosting-Anbieter fest. So kann es zum einen so sein, dass jedem „virtuellen“ Hostingprodukt (z.B. vServer) feste Ressourcen zugeteilt werden. Der Hostingkunde kann dann auch darauf vertrauen, dass diese Ressourcen für sie oder ihn immer zur Verfügung stehen. Hier spricht man auch von dedizierten Ressourcen.

Zum anderen kann es aber auch sein, dass die Ressourcen „je nach Bedarf“ auf alle Hostingkunden verteilt werden. Bei diesem Modell spricht man häufig auch von „Shared Hosting“ oder „Shared Servern“. Die beiden Formen werden im Folgenden erläutert.

Shared Hosting – eine Erklärung

Der Kunde teilt sich - wie oben erklärt - den Server mit anderen Hostingkunden. Die Aufteilung erfolgt beim Shared Hosting sehr flexibel und je nach aktuellem Bedarf.

Wenn sich mehrere Kunden auf dem Server befinden, welche besonders viele Kapazitäten benötigen, kann es schon einmal sein, dass die Webseiten der anderen Kunden auf diesem Server langsamer laden und funktionieren.

Bei diesem Hosting-Model besteht somit für den Kunden Nr. 1 der Nachteil, dass wenn Kunde Nr. 2 auf dem Server enorm viel Serverleistung für sich beansprucht, Kunde Nr. 1 nun weniger Leistung für sein Projekt zur Verfügung hat.

Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Zugriffszahlen auf den Online-Shop von Kunde Nr. 2 zu einer bestimmten Tageszeit besonders hoch sind. Die Performance eines Projekts kann somit durch die Auslastung durch andere Projekte beeinträchtigt werden.

Zur Veranschaulichung des Shared Servers

Einen Shared Server könnte man Sie sich vorstellen wie ein Studierendenwohnheim. Es kann zwar jeder Studierende einen gewissen Bereich für sich allein nutzen – andere Bereiche wie die Küche und die Aufenthaltsräume werden jedoch geteilt. Das ist oft kostengünstiger – man weiß jedoch nie genau, wie viele Personen sich wann in diesen Räumen aufhalten werden.

Es gibt bestimmte Zeiten, zu denen man den ganzen Raum nutzen kann und Zeiten, an denen kaum noch ein Platz frei ist. Gegebenenfalls entsteht eine Schlange am Kaffeeautomaten. Außerdem weiß man nicht genau, ob sich auch ein Food-Blogger im Studierendenwohnheim befindet, welcher besonders viele Kapazitäten in der Küche für sich beansprucht.

Einsatz von Shared Hosting

Bei Webhostingtarifen handelt es sich in der Regel um Shared Hosting, da auch hier viele Kundenprojekte auf einem Server liegen und die Serverressourcen nach Bedarf aufgeteilt werden.

Einige Hostinganbieter nehmen sogar „Überbuchungen“ auf den Shared Servern vor. Das heißt: um den Server auf möglichst viele Kunden zu verteilen, wird viel mehr „Kapazität“ des Servers an Kunden vermietet, als eigentlich zur Verfügung steht. Hierdurch leidet die Performance der einzelnen Projekte – insbesondere dann, wenn viele Anfragen an den Server gesendet werden (wenn z.B. viele Nutzer auf den Webshop zugreifen).

Dieses Nachteils sollte man sich auf jeden Fall bewusst sein und je nach IT- oder Webprojekt entscheiden, inwieweit dies den Erfolg oder die effiziente Arbeit beeinträchtigen könnte.

Wenn man beispielsweise einen besonders performancestarken Shop betreiben möchte, sollte man auch über eine Lösung mit dedizierten Ressourcen nachdenken.

Vorteile des Shared Hostings:

  • durch dieses Modell lassen sich sehr niedrige Preise und Kosten – beispielsweise für Webhostingtarife realisieren - sie stellen daher ein gutes Hosting-Einstiegsangebot dar
  • die Kundschaft muss sich nicht um die Wartung und Verwaltung des Servers kümmern – dies übernimmt der Hosting-Anbieter

Nachteile Shared Hosting:

  • der genannte Vorteil ist gleichzeitig ein Nachteil: die (Shared-) Hostingkundschaft kann hinsichtlich der Serverkonfiguration und -verwaltung keinen Einfluss nehmen – eine Änderung würde schließlich alle Hostingkunden betreffen, welche auf diesem Server „liegen“
  • Performanceprobleme können auftreten, wenn Ressourcen nicht fest zugeordnet sind
  • es kann zu langsamen Verbindungen zum Server kommen, wenn mehrere Server-Kunden auf den Server zugreifen

Um diese Nachteile zu umgehen, könnten Sie auf die nächste Serverart setzen:

Virtual Dedicated Server (VDS)

Das entscheidende Merkmal eines Virtual Dedicated Servers ist, dass der virtuelle Server von vorn herein feste Ressourcen zugeteilt bekommt – also beispielsweise RAM und Prozessorleistung. Hier spricht man auch oft von dedizierten Ressourcen.

Das heißt: die Systemressourcen des Hardware-Servers werden grundsätzlich schon mit anderen Nutzern geteilt, diese besitzen jedoch einen unabhängigen und eigenständigen (virtuellen) Server, den sie ganz individuell konfigurieren können und das wichtigste: auch auf die Ressourcen vertrauen können.

Zur Veranschaulichung des VDS (Virtual Dedicated Server)

Man kann sich Virtual Dedicated Server wie ein Mehrfamilienhaus vorstellen. Die Familien teilen sich zwar ein Gebäude – dennoch hat jeder seinen festen Wohnbereich, über den er komplett frei verfügen kann. Der Nachbar kann sich auch hier nicht einfach an den Mittagstisch der Familie setzen.


Ein Virtual Dedicated Server ist aus Kunden-Sicht im Grunde das Gleiche wie ein Dedizierter Server. Er kann genauso konfiguriert und verwendet werden – mit einem eigenen Betriebssystem, eigenen Anwendungen, Einstellungen und Ressourcen wie Arbeitsspeicher, Festplattenspeicher und Prozessorleistung.

Die dem Virtual Dedicated Server zugewiesenen Ressourcen stehen nur genau diesem Kunden zur Verfügung und werden auch dann von anderen VDS nicht abgerufen, wenn andere Kunden-Server besonders ausgelastet sind und eigentlich mehr Ressourcen benötigen würden.

Vorteile des VDS (Virtual Dedicated Server)

Der Vorteil eines Virtual Dedicated Servers im Gegensatz zum Dedicated Server (eine physische Maschine) sind in vielen Fällen die geringeren Kosten bei gleichen Ressourcen bzw. gleicher Leistung. Auch der Aufwand hinsichtlich der Serverwartung sind für die Kundschaft bei einem virtuellen Modell geringer als bei einem „normalen“ dedizierten Server. Somit bildet ein Virtual Dedicated Server die optimale Kombination aus den Vorteilen virtueller Server und dennoch dedizierten Ressourcen.

Ein weiterer Vorteil gegenüber vielen Shared Servern ist der Root-Zugriff, welcher den Kunden auf den Server ermöglicht wird. Somit haben diese viel mehr Administrations- und Konfigurationsmöglichkeiten als bei einem typischen Shared Hosting.

VPS- und vServer - Worauf Sie achten sollten

Im Allgemeinen versteht man unter einem VPS (Virtual Private Server) ebenfalls einen virtuellen dedizierten Server. Allerdings gibt es auch Anbieter, welche den Begriff anders auslegen.

Von daher ist es sehr wichtig, bei der Auswahl ganz genau hinzuschauen. Noch wichtiger ist dieses genaue Hinschauen beim Begriff vServer oder Virtual Server. Denn unter diesem können sich sowohl Shared Server als auch virtuelle dedizierte Server verbergen.

Daher sollte man bei der Auswahl eines virtuellen Servers, aber auch eines VPS genau auf die Beschreibung achten und auch auf jeden Fall beim Hosting-Anbieter noch einmal direkt nachfragen.

„Inwiefern kann eine bestimmte Leistung auf jeden Fall zugesichert werden?“ - dies sollte eine entscheidende Frage an die Hoster sein, welche mit ihrem Angebot in der engeren Auswahl sind. Im Übrigen können Sie bei den vServern von Keyweb immer auf dedizierte Ressourcen vertrauen.

Überlegen Sie auch im Vorfeld schon, welche Aspekte Ihnen für Ihr IT- oder Webprojekt besonders wichtig sind. Für den einen Kunden machen Shared Systeme mehr Sinn, für andere dedizierte Ressourcen – einfach aufgrund unterschiedlicher Anforderungen.

Daher ist auch immer eine individuelle Beratung durch das Hostingunternehmen anzuraten, schließlich soll ihr Projekt langfristig erfolgreich sein!

Auf welche Aspekte Sie außerdem unbedingt noch achten sollten, erfahren Sie auch in unserem Blog-Beitrag zur Auswahl eines Hosting-Anbieters.



* Aufgrund der Lesbarkeit wird im folgenden Text nur die männliche Form gewählt. Der Begriff „Kunden“ bezieht sich sowohl auf Kundinnen als auch auf Kunden. Alle Geschlechter (m/w/d) werden von uns in gleichem Maße wertgeschätzt.