Eine einfache Kopie reicht nicht aus, um Serverdaten im Fall von Phishing, Stromausfall oder einem Hardwaredefekt wiederherstellen zu können: Eine gute Backup Strategie ist gefragt. Mit welchen Backup-Arten und -Methoden Sie Ihre Daten sichern sollten, werden Sie in diesem Blogbeitrag erfahren.
Bevor es mit der Datensicherung losgeht, sollten Verantwortliche für die Datensicherung festgelegt werden. Diese setzen sich mit der Frage auseinander, welche Daten gesichert werden sollen. Hierzu empfiehlt es sich, einen Überblick über alle Verzeichnisse zu verschaffen. Im Anschluss daran werden die Verzeichnisse, welche relevante Daten beinhalten, notiert und geeignete Backup-Zyklen festgelegt. Soll eine Datensicherung nach Betriebsschluss oder nach jeder Dateiänderung erfolgen? Und soll ein Backup täglich, wöchentlich und monatlich durchgeführt werden? Fakt ist: Je wichtiger die Daten, desto wichtiger ist die regelmäßige Sicherung. Verschiedene Beispiele und Backup-Arten werden Ihnen eine Orientierung geben.
Sind alle Daten klassifiziert, geht es an den nächsten Schritt: Welche Möglichkeiten bestehen, die klassifizierten Daten zu sichern? – Finden wir es heraus:
Vollständig, differenziell oder inkrementell! Je nach Backup-Art beansprucht ein Backup mehr oder weniger Speicherplatz und ist langsamer oder schneller in der Datensicherung oder der Wiederherstellung. Wir bringen Licht ins Dunkle und schauen uns die drei Backup-Arten einmal genauer an:
Ein vollständiges Backup fasst jede einzelne Datei auf einem System in eine Backup-Datei zusammen. Da das komplette Dateisystem eines Servers gesichert wird, beansprucht diese Backup-Art viel Zeit in der Erstellung. Wichtig deshalb: einen geeigneten Zeitpunkt für die Erstellung wählen! - Beispielsweise den Betriebsschluss oder einen Sonntag.
Angenommen Sie würden täglich eine Sicherungskopie Ihres gesamten Datensystems (2 TB) vornehmen. Zusätzlich kommen täglich 100 GB durch neue Daten hinzu. Dann würde das auf Dauer eine hohe Speicherbelastung für Ihr gewähltes Speichermedium bedeuten. Vollständige Backups werden deshalb auch gern in Kombination mit dem differenziellen oder inkrementellen Backup eingesetzt.
Ein entscheidender Vorteil des Vollbackups zeigt sich jedoch im Restore – der Wiederherstellung.
Sollte es am Donnerstagabend versehentlich zu einem Datenverlust kommen, lassen sich all Ihre Daten aus nur einer einzigen Backup-Datei vom Donnerstag wiederherstellen. Das verkürzt die Dauer des Restore-Vorgangs, sodass betroffene Daten schnell wieder einsatzbereit sind.
Vorteil Vollbackup | Nachteile Vollbackup |
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Ein differenzielles Backup baut auf einem vollständigen Backup auf. Von dieser Backup-Art ist immer dann die Rede, wenn die Differenz zum letzten Vollbackup gesichert wird. Das heißt: Alle Daten, die sich seit dem letzten vollständigen Backup geändert haben oder neu hinzugekommen sind, werden in einer Backup-Datei zusammengefasst. Vom Vortag geänderte Daten werden auf den aktuellen Tag überschrieben:
Stellen Sie sich vor, Sie machen jeden Sonntag ein Vollbackup und von Montag bis Samstag jeweils ein differenzielles Backup. Ihr gesamtes Dateisystem beansprucht hierbei 2 TB und die täglich hinzukommenden neuen Daten benötigen 100 GB. Aufgrund eines Hardwaredefektes am Mittwochabend kommen Sie um ein Restore nicht herum. Um Ihren aktuellen Datensatz wieder zu erhalten, müssen Sie zwei Backup-Dateien wiederherstellen: 1. das Vollbackup vom Sonntag (2 TB) und 2. das differenzielle Backup vom Mittwoch, d.h.: eine Zusammenfassung aus allen Änderungen, die am Montag, Dienstag und Mittwoch stattgefunden haben (0,3 TB).
Vorteile differenzielles Backup | Nachteile differenzielles Backup |
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Ein inkrementelles Backup setzt ein Vollbackup voraus und sichert nur die Daten, die sich seit dem jeweils letzten Backup geändert haben. Im Gegensatz zum differenziellen Backup werden die Änderungen vom Vortag nicht auf den aktuellen Tag übertragen. Dadurch, dass bei einem inkrementellen Backup immer nur die Daten gesichert werden, die sich innerhalb eines Tages geändert haben, verbraucht diese Backup Art am wenigsten Speicherplatz.
Gehen wir davon aus, dass Sie jeden Sonntag ein Vollbackup durchführen möchten und Montag bis Samstag jeweils ein inkrementelles Backup. Unglücklicherweise hat sich ein Cyberkrimineller mittels Phishing am Samstagmorgen Zugang zu Ihrem Dateisystem verschafft. Um Ihre Daten wieder zu erhalten, müssen Sie die gesamte Sicherungskette wiederherstellen. Dazu gehört: Das Vollbackup vom Sonntag und jedes einzelne inkrementelle Backup vom Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag. Der Prozess der Wiederherstellung ist also deutlich aufwendiger als bei den anderen beiden Backup Typen.
Vorteile inkrementelles Backup | Nachteil inkrementelles Backup |
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Neben den drei Datei-Backup-Arten gibt es auch das System-Backup. Dieses bezieht sich nicht nur auf ein bestimmtes Dateisystem oder eine Datenbank, sondern auf ein komplettes System. Hierbei wird ein Systemabbild des installierten Betriebssystems erstellt, inkl. aller Systemdateien, installierten Programme und eigenen Dateien. Man erhält einen Snapshot aller Laufwerke, die zum Ausführen des jeweiligen Betriebssystems relevant sind. Anstatt alle Dateien einzeln wiederherzustellen, kann im Fall eines schwerwiegenden Softwareproblems ein komplett betriebsbereites System wiederhergestellt werden (Restore). Das spart im Vergleich zu einer Neuinstallation jede Menge Zeit.
Die 3-2-1 Backup Methode dient als erster Wegweiser für die Erstellung einer Backup Strategie. Mehrfache Sicherungsdateien sollten auf verschiedene Datenträger verteilt und getrennt voneinander gelagert werden:
Sollte Ihr laufender Server und Backup Server von Elementarschäden oder Diebstahl betroffen sein, wird das extern gelagerte Backup zum Hoffnungsschimmer. Es ist also mehr als nur sinnvoll, seine Strategie nach der 3-2-1 Backup Methode auszurichten.
Wer die für sich passende Backup-Art schon entdeckt hat, kann sich am Mehrgenerationen-Backup-Prinzip orientieren – Eine beliebte Backup-Methode, welche dazu dienen kann, dir Datensicherung zu optimieren. Ziel ist es, eine lückenlose Datensicherung so effizient wie möglich durchzuführen. Und so soll es gelingen:
Zu Beginn einer Datensicherung wird eine Vollsicherung erstellt und im Anschluss daran tägliche Backups – die sogenannten „Sohn-Backups“. Die Sohn-Backups können entweder als differenzielles oder inkrementelles Backup erfolgen. Am Ende der Woche wird ein vollständiges Backup, das „Vater Backup“, durchgeführt. Da dieses auch alle täglichen Sicherungen der Woche enthält, werden alle vorangegangenen Backups (Sohn-Backups) gelöscht. Nach vier Wochen haben sich vier einzelne wöchentliche Vater-Backups angesammelt, die dann durch das „Großvater-Backup“ aufgehoben werden.
Tägliche Sicherung | Sohn-Backup z.B. inkrementelles oder differenzielles Backup |
Wöchentliche Sicherung | Vater-Backup ersetzt Sohn-Backup durch vollständiges Backup am Ende einer Woche |
Monatliche Sicherung | Großvater-Backup ersetzt Vater-Backup durch vollständiges Backup am Ende eines Monats |
TIPP: Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie für die verschiedenen Komponenten des Mehrgenerationen-Prinzips unterschiedliche Speichermedien nutzen.
Nun haben Sie ein Verständnis für die verschiedenen Backup-Arten entwickelt.
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Quellen:
https://www.experte.de/datensi...
https://t3n.de/news/3-2-1-back...
https://www.netzwelt.de/system...