Server und Webhostingtarife unterscheiden sich nicht nur im verfügbaren Speicherplatz. Wenn Sie eine Online-Präsenz planen oder diese in der Leistung steigern möchten, sollten Sie die Eigenschaften der zwei Hosting-Varianten kennen – nur so können Sie eine Entscheidung treffen, welche den Erfolg Ihres Web-Auftritts fördert. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Dieser Artikel wird Sie bei Ihrer Entscheidung zwischen Server und Webhosting unterstützen oder vielleicht sogar die ein oder andere Überzeugung Ihrerseits ändern.
Szenario 1: Es ist so weit. Sie haben endlich die Entscheidung getroffen, mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung online sichtbar zu werden. Vielleicht möchten Sie auch einfach nur viele Menschen mit Ihrem Lifestyle, Wissen oder Gedanken inspirieren oder Gleichgesinnten eine Plattform zur Vernetzung bieten. Die Idee steht. Jetzt geht‘s an die Umsetzung. Das geeignete Content Management- oder Shop-System haben Sie schon gewählt. Jetzt benötigen Sie nur noch einen geeigneten Webhostingtarif – das müsste ja kein Problem sein. Aber wussten Sie, dass unter bestimmten Voraussetzungen ein eigener Server die bessere Lösung ist?
Szenario 2: Sie besitzen bereits einen Online-Auftritt – vielleicht einen kleinen Shop oder eine Plattform für Ihre Online-Kurse. Doch irgendwie kommt es immer wieder zu Ausfallzeiten Ihrer Seite. Entweder lädt sie langsam oder bricht im schlimmsten Fall komplett zusammen. Die Nutzer sind genervt und Sie erhalten das entsprechende Feedback. Das ist frustrierend – für beide Seiten. Dazu kommt, dass Sie sich natürlich ausmalen, wie viele Umsätze Ihnen entgehen könnten, wenn Ihre Seite immer wieder offline ist oder einfach aus Geschwindigkeitsgründen verlassen wird. Am CMS und den Anwendungen liegt es nicht, das wissen Sie schon. Eine Lösung muss her.
In beiden Fällen benötigen Sie eines: Eine stabile(re) Grundlage für Ihre Website - und gutes Know How für die richtige Entscheidung. Könnte ein vServer die Performance Ihres Online-Auftritts steigern? Oder wäre er eher eine „zusätzliche Belastung“ für Ihr Projekt und Sie?
All dies werden wir jetzt klären. Sie werden von uns eine Entscheidungshilfe erhalten, welche auf den Eigenschaften der zwei Hosting-Varianten basiert und Ihnen vermittelt, welche Überlegungen Sie treffen müssen, um die für Sie beste Lösung zu finden.
Bevor wir Ihnen die wichtigsten Punkte mitteilen, damit Sie eine Entscheidung treffen können, sind Sie erst einmal gefragt:
Welche Faktoren sind Ihnen für Ihre Website bzw. die Online-Plattform besonders wichtig bzw. zutreffend?
Schauen Sie doch einmal, welche der folgenden Punkte auf Sie und Ihr Projekt zutreffen:
Nach diesen ersten Überlegungen können wir starten. Behalten Sie genau diese Punkte im Gedächtnis – oder auf einem Zettel – , während Sie die folgenden Abschnitte lesen werden.
Grundsätzlich handelt es sich ja bei beiden Varianten (Webhosting und Server bzw. vServer) um „Webspace“, also einen Speicherplatz auf einem Server, den Sie mieten und welcher jederzeit „online“ ist.
Wenn Sie einen Webhostingtarif buchen, erhalten Sie diesen Speicherplatz auf einem Server, auf dem relativ viele Webhosting-KundInnen untergebracht sind. Sie können sich das vorstellen wie eine Garage mit vielen Stellplätzen.
Die Wartung und Pflege (also Reparatur, Sicherheits-Updates und andere Installationen, etc.) dieses Servers erfolgt durch das Hosting-Unternehmen. Dementsprechend benötigen Sie selbst keine Serverkenntnisse und müssen für entsprechende Tätigkeiten auch keine Zeit und Mühen einplanen.
Sie erhalten den zugesicherten Speicherplatz und können hier Ihr Webprojekt sehr einfach „ablegen“. Oftmals können Sie sehr schnell und komfortabel ein CMS- oder Shopsystem – und auch andere Anwendungen installieren. Hierzu zählen auch E-Mail-Postfächer. Zudem sind Webhostingtarife auch noch sehr kostengünstig.
Alle KundInnen, die einen solchen Webspace (Webhosting) gemietet haben, teilen sich sozusagen die Ressourcen eines Hardware-Servers. Daher zählen Wehostingtarife zum so genannten Shared Hosting.
Hierbei kann es durchaus einmal vorkommen, dass ein Kunde (oder auch mehrere) besonders viel Serverleistung in Anspruch nimmt und den Webprojekten der anderen Webhostingkunden dadurch in diesem Moment weniger Leistung zur Verfügung steht. Wenn wir beim Beispiel mit den Parkplätzen bleiben, könnte dies bedeuten, dass ein Fahrzeug an einem Tag eventuell schief steht und mehr Platz benötigt und daher der Parkplatz-Nachbar sich mit weniger Stellfläche zufriedengeben muss.
Geschieht dies auf Serverebene bei Webhostingtarifen, müssen die Nutzer der entsprechenden Websiten unter Umständen länger auf das Anzeigen der Inhalte warten. Dies ist dann völlig ok, wenn Sie nicht darauf angewiesen sind, dass Ihre Online-Plattform zu jeder Zeit „volle Leistung bringt“ - insbesondere dann, wenn es sich um kleine bis mittelgroße Seiten handelt. Inwiefern der Tarif ausreichend ist, erfahren Sie, wenn Sie einmal planen, welche Dateien (Texte, PDFs, Videos, Animationen, etc.) und wie viele Seiten die Website umfassen soll oder bereits umfasst und inwiefern der entsprechende Webspace hierfür ausreicht. Alternativ dazu können Sie sich natürlich eine Einschätzung von einem Website-Experten einholen.
Betreiben Sie jedoch einen Online-Shop oder ein anderes Projekt, welches Ihr Einkommen sichert oder einfach einen sehr großen Umfang hat, sollten Sie zur Sicherheit eine andere Lösung wählen.
Auch wenn Sie auf Ihrem Server bestimmte Anwendungen installieren möchten, welche mit dem einfachen Webhostingpaket nicht realisierbar sind, sollten Sie eventuell auf einen Server zurückgreifen – hierzu später mehr.
Der erste Vorteil eines Servers für Ihr Website-Hosting ist Ihnen vermutlich sofort klar. Sie haben oftmals viel mehr Speicherplatz zur Verfügung. Wenn Sie also kurz- oder mittelfristig große Seiten – also mit viel Content – oder gleich mehrere Seiten planen, dann machen Sie sich zuvor ausreichend Gedanken darüber, wie viel Speicherplatz benötigt wird. Hierbei müssen sämtliche Dateien einberechnet werden.
Doch nicht nur das – im Allgemeinen profitieren Sie auch von mehr Prozessorleistung und RAM (Arbeitsspeicher) – insbesondere, wenn Sie auf eine dedizierte Serverlösung zurückgreifen. Dies kann beispielsweise ein virtueller dedizierter Server sein (VPS). Denn hier ist Ihnen die Leistung jederzeit garantiert und Sie sind unabhängig von anderen Serverkunden. Auch zu Spitzenzeiten – wenn viele Personen Ihre Seite besuchen – haben Sie also eine gute Performance.
Dies können Sie sich so vorstellen, als würden sich Gitter zwischen den Parkplätzen befinden und Ihnen würde der Parkplatz immer in voller Breite zur Verfügung stehen.
Schnellere Ladezeiten dank besserer Leistung wirken sich im Übrigen auf Ihr Website-Ranking bei Google positiv aus. Informieren Sie sich einmal über die so genannten Core Web Vitals und deren Bedeutung, wenn Sie dieses Thema interessiert.
Ein weiterer Pluspunkt für den Server ist die eigene IP-Adresse, welche Ihnen sowohl bei virtuellen als auch bei dedizierten Servern zur Verfügung steht. Dies hat den folgenden Grund: Wenn bei einem Webhosting ein anderer Kunde, welcher auf dem Server liegt, beispielsweise Spam verschickt, dann kann es durchaus sein, dass auch Sie unter den Konsequenzen zu leiden haben – also, dass beispielsweise auch Ihre E-Mails später öfter bei Ihren (potentiellen) KundInnen im Spam-Ordner landen. Dies können Sie durch eine eigene IP-Adresse (durch einen eigenen Server) verhindern.
Mit einem eigenen Server für Ihr Website Hosting sind Sie außerdem viel flexibler. Sie können die Ressourcen frei einteilen und alles auf Ihre individuellen Bedürfnisse abstimmen.
In einigen Fällen macht es Sinn, die Funktionen der eigenen Website mit bestimmten Anwendungen zu erweitern. Dies kann vor allem dazu dienen, dem Nutzer eine besondere User Experience zu bieten. Server bieten hierfür oftmals viel bessere Voraussetzungen.
Sie können Einstellungen am System vornehmen, alles nach Belieben verwalten und konfigurieren und genau die Programme installieren, welche Sie für Ihr Projekt benötigen.
In der Praxis können dies die folgenden Optionen sein:
Wenn es nötig ist, können Sie einen eigenen Server auch eigenständig abschalten und neustarten. Dies ist bei einem Webhostingpaket natürlich nicht möglich, da auch alle anderen Webhosting-KundInnen, die auf dem Server liegen, davon betroffen wären.
Server punkten immer dann besonders, wenn ein hoher Besucheransturm für eine Website oder Online-Plattform erwartet wird. Denken Sie beispielsweise an einen Online-Shop in der Weihnachtszeit. Würden mehrere dieser Art in Form von Webhostingpaketen auf einem Server sich die Ressourcen teilen, hätte mindestens einer davon ein Problem. Ihm würden die Besucher und Umsätze ausbleiben und die Reputation würde vermutlich auch darunter leiden – was wiederum langfristige negative Auswirkungen hat. Auch auf das Google-Ranking.
Daher ist es wichtig, sich bereits während der Planung zu informieren, inwieweit die für Ihre Seite vorgesehenen Funktionen im Rahmen eines Webhostingpakets realisierbar sind.
Jede Medaille hat zwei Seiten. So bringen Flexibilität und Geschwindigkeit auch Ihre Kehrseiten mit sich: Anders als bei einem Webhostingtarif sind Sie bei einem Server auch für die Serveradministration zuständig: das sind Sicherheitsupdates, andere Updates, Installationen und weitere administrative Aufgaben – natürlich auch im Problemfall.
Sie müssen also beispielsweise regelmäßig Maßnahmen ergreifen, welche Ihr Projekt vor Angriffen von außen schützen. Somit ist es wichtig, dass Sie über das nötige Know How verfügen, um diese Arbeiten durchzuführen.
Außerdem muss Ihnen natürlich bewusst sein, dass Geschwindigkeit und Flexibilität auch ihren Preis haben. Je nach Serverart kann dieser zwischen 10 und 100 Euro liegen, statt ca. 3 -20 Euro für einen Webhostingtarif.
Hier sind Kosten und Nutzen gegeneinander abzuwägen.
In diesem Fall macht ein Managed Server Sinn. Sie mieten einen Server inklusive Managed Service und der Hostinganbieter wird – je nach Angebot – die nötigen technischen Arbeiten und Sicherheitsmaßnahmen für Sie übernehmen. Dies spart Ihnen also viel Zeit und viele Überlegungen. Und Sie können dennoch die Vorteile eines eigenen vServers als Webspace genießen.
Damit Sie bei den ganzen Entscheidungskriterien nicht durcheinanderkommen, haben wir Ihnen eine Grafik zur Unterstützung erstellt. Beantworten Sie einfach die entsprechenden Punkte mit „ja“ oder „nein“ und Sie erhalten eine Lösung. Bei allen Fragen, die Sie nicht eigenständig beantworten können, wenden Sie sich an einen Website- oder Hostingexperten Ihrer Wahl.
Grundsätzlich gelten die folgenden Empfehlungen:
Außerdem sollten Sie immer dann, wenn Sie bemerken, dass es bei Ihrer bestehenden Webanwendung zu Ausfällen oder Wartezeiten kommt, überprüfen oder überprüfen lassen, inwiefern das verwendete Hosting noch den aktuellen Anforderungen genügt und gegebenenfalls nachjustieren. Ebenfalls ist diese Überlegung bereits vor einem großen „Besucheransturm“ sinnvoll, damit Sie dann kein böses Erwachen – oder besser „Einschlafen“ – Ihrer Website erleben müssen. Dies kann noch wichtiger sein, wenn über eine Website auch Live-Streams laufen sollen.
Wenn Sie sich für einen Server als Plattform für Ihr Webhosting entschieden haben, dann kann es sein, dass Sie nun vor der nächsten Entscheidung stehen: vServer, VPS oder vielleicht doch einen Dedicated Server? Auch hier müssen Sie ganz nach Bedarf abwägen. Bei diesem Schritt kann Ihnen unser vServer-Ratgeber helfen. Doch schon jetzt ein kleiner Tipp von uns: Wenn Sie immer auf stabile Leistung vertrauen möchten und dazu noch flexibel bleiben möchten, empfehlen wir Ihnen für größere Web-Projekte (wie beispielsweise einen großen Online Shop) einen VPS. Gern beraten wir Sie auch persönlich und individuell.
Wenn Sie bei Ihrer Entscheidung weitere Unterstützung benötigen, kontaktieren Sie uns sehr gern während unserer Geschäftszeiten über die angegebenen Kommunikationskanäle.
Außerdem finden Sie auf unserem Blog noch einige Ratgeber, welche Sie bei möglichen Fragen unterstützen.
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